Im Hotel angekommen, mussten wir feststellen, dass auch hier der Tsunami ordentlich gewütet hatte!!! Der komplette untere Hotelbereich und die vorgelagerte Lagune waren eine riesige Baustelle. Wir erfuhren auch, dass das Hotel evakuiert werden musste, als die Tsunamiwarnung raus kam. Das alles tat uns ziemlich leid, da dieses Hotel erst vor einem Jahr komplett renoviert worden war. Nachdem wir unser Zimmer bezogen hatten, erkundeten wir das Örtchen. Auch hier war viel zerstört worden, daher waren die meisten Geschäfte leider geschlossen und laut Radiomeldung weiß man hier momentan nicht wie es weiter geht….
Am nächsten Tag saßen wir gemütlich auf unserem Balkon beim Frühstück, bis Miriam aufschrie, „Delfine“ !!!!! Wir ließen alles stehen und liegen, schnappten den Fotoapparat und rannten wie die Bekloppten runter zur Bucht. Wir waren total aus dem Häuschen, dass ein riesiger Schwarm Delfine (bestimmt 30-40) dort herum sprang, bis wir merkten dass das sonst kaum jemanden zu interessieren schien. Anscheinend ist dieser Anblick hier wohl eher normal. Wir erfreuten uns trotzdem an diesem schönen Schauspiel und setzten nach einer Stunde unser Frühstück fort. Da Miriam schon seit mehreren Tagen mit einer heftigen Grippe zu kämpfen hatte (Klimaanlagen sei Dank!). Suchten wir gegen Nachmittag einen Arzt auf. Da das Gesundheitssystem in Amerika etwas anders organisiert ist, mussten wir vorab erst einmal 170 Dollar für einen kleinen Gesundheitscheck hinlegen. Nachdem ein paar tausend Formulare ausgefüllt waren, erklärte sich der ca. 80 Jahre alte Arzt endlich bereit Miriam zu untersuchen… 5 Minuten später war diese Ruckzuck Untersuchung auch schon wieder vorbei und Miriam bekam ein Rezept für ein Antibiotikum. Dieser Arztbesuch war eine teure aber amüsante Erfahrung, aber dass es noch eine Steigerung gibt hätten wir nicht gedacht. Im ersten Supermarkt (ja, hier gibt es die Medikamente), stellten wir fest, dass es gar nicht so einfach ist, mit einem Rezept seine Arzneimittel zu bekommen. Erst einmal braucht man zum Rezept noch seinen Reisepass (den hatten wir natürlich nicht mit, also zurück zum Hotel und Pass holen…), dann muss man sich in eine lange Schlange stellen um sein Rezept „einzureichen“ (Take off)…endlich an der Reihe wird dann 15 Minuten irgendetwas in einen Computer getippt. Dann wird einem gesagt, die Medikamente kosten 140 Dollar!!! Und es dauert ca. 30 Minuten, bis die Kollegin diese zusammengesucht (oder gemischt?) hat. Nach 30 Minuten also wieder in den Laden, diesmal in die andere Schlange gestellt, denn wir mussten zum „Pick up“ (Abholen) Schalter. Auch hier wieder Personlausweiskontrolle, aber dann hatten wir endlich die lang ersehnten Antibiotika. Also mit so einem Arzt und „Apotheken“ Besuch kann schon mal ein ganzer Urlaubstag (und gleichzeitig die Hälfte vom Urlaubsgeld ;) ) flöten gehen. Ist also nicht zu empfehlen, hier öfter zu erkranken ;)…
Am nächsten Tag ging es Miriam dann schon etwas besser und wir machten eine „Whale Watching Tour“. Diese ging direkt vor unserem Hotel am Pier los und dauerte knappe 2,5 Stunden. Wir sahen eine Mutter mit ihrem Kalb, aber leider hatten die beiden an diesem Tag keine Lust eine große Show abzuziehen. Daher bekamen wir keine Sprünge zu sehen. Als Entschädigung begleitete uns auf dem Rückweg dann aber noch ein Rudel „Spinner“ Delfine, das war auch ein schöner Anblick :). Gegen Abend fuhren wir dann zum Hapuna Beach, angeblich einer der schönsten Strände der Insel. Hier schauten wir uns, romantisch wie wir eben sind, den Sonnenuntergang an ;D
Da wir immer noch nicht genug von Walen und Delfinen hatten, liehen wir uns am nächsten Vormittag ein Kajak, mit dem wir todesmutig aufs Meer paddelten. Es war schon ein bisschen unheimlich, und Miriam deutete jeden Schatten im Wasser als großen weißen Hai..so kamen wir in unserem Doppelkajak auf einmal doch ziemlich schnell vorwärts ;))…
Gegen Nachmittag machten wir uns noch einmal mit unserem Leihwagen auf den Weg Richtung Nordspitze (Hawi & Polulu Lookout). Da gab es gigantische Klippen zu sehen, leider spielte das Wetter nicht ganz mit…. Auf dem Rückweg haben wir an diversen Lookouts & Stränden angehalten um Fotos zu machen. Fast jedes mal bekamen wir zu unserer Freude in einige Entfernung auch Wale und Delfine zu Gesicht :). Am tollen Strand des „Hilton Village“ ließen wir den Tag ausklingen. Wir sahen einen tollen Sonnenuntergang und einige Wasserschildkröten, die zur Dämmerung versuchten an Land zu kommen…Urlaub kann ja soo schön sein ;))
Da wir in den letzten Wochen viele Leute gesehen haben, die „Standup Paddling“ machen, hat es uns gereizt, dies auch mal auszuprobieren. So versuchten wir es am nächsten Vormittag auch mal und siehe da, es machte wirklich sehr viel Spaß und klappte auf Anhieb sehr gut (wir sind kein einziges Mal ins Wasser gefallen :)). Nachmittags fuhren wir zu zwei tollen Schnorchelspots. Einer befand sich genau an der Stelle wo angeblich „Captain Cook“ (der uns schon die ganze Reise über begleitet…) ermordet oder besser gesagt von den Hawaiianern aufgegessen wurde. Auf dem Rückweg zum Hotel hielten wir noch bei einer Kaffeeplantage & Fabrik, wo der bekannte „Kona Kaffee“ produziert wird, sowie bei einer, von innen bunt bemalten, Kirche. Wieder an unserem Hotel in Kona angekommen, holte Mario sich ein lustiges einheimisches „Longboard Bier“ und Miriam etwas Brot, um damit die vielen bunten Fische zu füttern. Damit setzten wir uns an die Kaimauer.
Während die Sonne unterging beobachteten wir noch ein „Einbaum“ Wettrennen der Einheimischen und genossen unseren leider letzten Abend auf Hawaii, denn am nächsten Abend sollte es schon weitergehen. Diesmal in etwas kältere Gefilde.
Ziel: Vancouver / Kanada…..